Daumenlutschen scheint eine harmlose Angewohnheit zu sein, die bei den meisten Kindern unter sieben Jahren üblich ist. Falls Sie es noch nicht wussten, es handelt sich dabei um eine instinktive Angewohnheit, die Kleinkindern in Notzeiten natürlich vorkommt. Das Daumenlutschen beruhigt sie und gibt ihnen ein Gefühl der Sicherheit. Deswegen lutschen zwischen 75 und 95 % aller Säuglinge am Daumen. Manchmal kann die Gewohnheit jedoch bis ins Erwachsenenalter anhalten. In dem Fall kann sich das Daumenlutschen zu einer Gewohnheit entwickeln, die mehr schadet als nützt. Im Folgenden werden wir uns die Gefahren von längerem Daumenlutschen ansehen.
Überbiss – Hervorstehende Vorderzähne
Sicher haben Sie schon in Ihrer eigenen Kindheit oft zu hören bekommen, dass Sie mit dem Daumenlutschen aufhören sollen, da es ungesund ist. Und das kommt nicht von ungefähr – denn Daumenlutschen hat schädliche Auswirkungen auf die Mundgesundheit von Kindern. Während Daumenlutschen bis zum zweiten Lebensjahr unbedenklich ist, ist alles, was drüber hinaus geht, schädlich. Besonders betroffen ist die Entwicklung der Zähne. Die häufigste Nebenwirkung von anhaltendem Daumenlutschen sind hervorstehende Frontzähne oder ein Überbiss.
Beim Daumenlutschen drücken Kinder oft mit dem Daumen gegen die Stelle des Zahnfleisches, an der die Schneidezähne austreten. Im Laufe der Zeit führt dieser kontinuierliche Druck dazu, dass die Frontzähne beim Wachsen nach vorne gedrückt werden. Das kann zu einem als Überbiss bekannten Zustand führen. Hervorstehende Frontzähne sind ästhetisch unansehnlich und können Ihr Kind in Bezug auf dessen Aussehen später verunsichern. Glücklicherweise kann eine kieferorthopädische Behandlung helfen, einen Überbiss zu korrigieren. Je früher dieser Zustand korrigiert wird, desto besser ist es für Ihr Kind.
Offener Biss
Von einem offenen Biss spricht man, wenn sowohl die vorderen als auch die unteren Zähne nach außen gerichtet sind. Das bedeutet, dass sich diese Zähne auch dann nicht berühren, wenn Ihr Kind den Mund schließt. Ein offener Biss führt zu Zahnfehlstellungen und unregelmäßigen Kaumustern, die manchmal andere Beschwerden hervorrufen.
Erhöht die Anfälligkeit für Mundgeschwüre
Kinder, die am Daumen lutschen, entwickeln außerdem häufiger Geschwüre im Mund. Mundgeschwüre an sich sind kein so besonderer Grund zur Besorgnis. Allerdings kann es passieren, dass Ihr Kind dadurch keine Zähne mehr putzen möchte, weil es zum Beispiel zu schmerzhaft ist. Mit der Zeit kann sich dies zu einer ausgewachsenen Gewohnheit entwickeln, die in Zukunft zu verschiedenen Mundgesundheitsproblemen führen könnte.
Fördert die Mundatmung
Wenn Kinder während des Schlafens am Daumen lutschen und dann einschlafen, schlafen sie wahrscheinlich mit offenem Mund. Das liegt daran, dass sie immer noch den Daumen im Mund haben. Dadurch atmen sie durch den Mund statt durch die Nase. Aber was ist das Problem beim Atmen durch den Mund?
Die Mundatmung kann aus zahlreichen Gründen nicht so gesund sein. In Bezug auf die Mundgesundheit ist es besser durch die Nase zu atmen, da durch die Mundatmung schädliche Krankheitserreger eindringen können, die Zähne und Zahnfleisch schädigen. In der Nase befinden sich Schleim und Haare, die dafür sorgen, die schädlichen Bakterien abzuwehren. Ihre Zähne haben solche Hilfsmittel nicht. Infolgedessen können diese Bakterien in ein Loch in den Zähnen eindringen und starke Schmerzen verursachen.
Regelmäßiger Gang zum (Kinder-)Zahnarzt
Regelmäßige Zahnarztbesuche können helfen, um zu erkennen, ob sich die Zähne Ihres Kindes durch Daumenlutschen verschieben. Sie selbst sehen sicher nicht gleich, ob Ihrem Kind hervorstehende Vorderzähne oder ein offener Biss bevorsteht. Gibt es Hinweise darauf, bietet es sich an, Ihr Kind beim Einschlafen zu beobachten. Bemerken Sie, dass es am Daumen lutscht, sollten Sie versuchen, es ihm abzugewöhnen. Ein geschulter Kinder-Zahnarzt wie in der Zahnarztpraxis Mainzahn in Würzburg kann dabei helfen, indem er Ihrem Kind erklärt, welche Folgen Daumenlutschen haben kann. Denn schließlich wissen wir alle, dass Kinder öfter auf Außenstehende und weniger auf die eigenen Eltern hören.