Zahnprobleme durch Medikamente – gibt es einen Zusammenhang? 

Bemerken Sie verfärbte Zähne, eine Zahnfleischentzündung oder haben Sie Karies ist nicht immer mangelnde Mundhygiene schuld. Verantwortlich für Zahnprobleme können nämlich auch Medikamente sein. Einige Medikamente schädigen Ihre Zähne. Welche das sind? Hier erfahren Sie es. 

Warum schädigen manche Medikamente die Zähne? 

Jedes Medikament hat eine beabsichtigte Wirkung. Ibuprofen hilft zum Beispiel gegen Schmerzen, Antibiotika tötet unliebsame Bakterien. Zahnprobleme, die durch Medikamente ausgelöst werden, stehen häufig im Zusammenhang mit dieser beabsichtigten Wirkung. Das ist bei Medikamenten gegen Schwellungen der Fall. Diese ziehen nämlich nicht nur im betroffenen Bereich die Gefäße zusammen, sondern auch im Mund. 

Die gute Nachricht ist aber, dass Medikamente keine Karies verursachen können. Denn Karies ist eine Infektion, die durch Bakterien bedingt wird. Allerdings können unterschiedliche Medikamente es den Kariesbakterien leichter machen, die Zähne anzugreifen. Hier sprechen wir zum Beispiel von Hustensaft, der Zucker enthält, aber auch Medikamente, die die Mundflora stören oder den Speichelfluss hemmen. 

Manche Medikamente können für Mundtrockenheit verantwortlich sein 

Es gibt Medikamente, die Mundtrockenheit verursachen können. Dazu gehört vor allem Antibiotika, aber auch Blutrucksenker, einige Psychopharmake oder Appetitanreger. Im Übrigen können diese auch Ihre Zähne verfärben. Gleichermaßen gehemmt wird der Speichelfluss zum Beispiel durch Antihistaminika der ersten Generation oder durch Steroide, die in Asthmasprays stecken. 

Ein trockener Mund ist an sich vielleicht kein Zahnproblem, kann sich aber negativ auf Ihre Zahngesundheit auswirken. Es ist nämlich so, dass der Speichel eine wichtige Rolle bei der ersten Reinigung der Zähne spielt. Außerdem trägt Speichel zur Remineralisierung von Zahnschmelz bei. 

Zahnfleischentzündungen und Zahnfleischbluten durch Medikamente

Auch Zahnfleischentzündungen können durch Medikamente entstehen – und zwar durch Tabletten gegen Epilepsie oder durch krampflösende Mittel. Ebenfalls negativ wirken sich blutdrucksenkende Arzneimittel und wieder Antibiotika aus. Darüber hinaus leiden die Menschen häufig an Zahnfleischentzündungen, die ein transplantiertes Organ oder eine Autoimmunerkrankung haben. 

Häufig taucht gleichzeitig zu einer Zahnfleischentzündung auch Zahnfleischbluten auf. Vor allem Medikamente mit einer blutverdünnenden Wirkung wie Aspirin haben hier einen zusätzlichen negativen Einfluss.  

Langzeitgabe von Medikamenten gegen Osteoporose lösen Osteoporose im Kiefer aus

Wussten Sie das? Paradoxerweise lösen Medikamente, die normalerweise gegen Knochenmetastasen und Osteoporose eingesetzt werden, bei längerer Einnahmezeit Osteoporose im Kiefer aus. Und diese kann im schlimmsten Fall sogar zu einer Kiefernekrose werden. Kortison, Antidepressiva, Blutverdünner, Anti-Epileptika und Medikamente, die bei einer Chemotherapie zum Einsatz kommen, schaden dem Kieferknochen ebenfalls. Die Folge können Zahnschmerzen, Zahnausfall und Zahnabszesse sein. 

Was tun gegen schädigende Wirkung von Medikamenten?

Es ist auf jeden Fall wichtig, die Medikamente weiter zu nehmen und nicht eigenständig abzusetzen. Denn obgleich sie vielleicht die Zähne schädigen, helfen sie bei der eigentlichen Krankheit – und das ist wichtiger. Dann können Sie sich an Ihren Zahnarzt wenden, um die Ursache abzuklären. Möglicherweise sind gar nicht die Medikamente Schuld, sondern andere Zahnprobleme. 

Außerdem können Sie selbst einiges tun: 

  • Zuckerfreie Kaugummis oder Bonbons gegen Mundtrockenheit
  • Gute Probiotika zur Antibiotika-Therapie
  • Sorgfältige Zahn-/Mundhygiene inkl. Zahnseide
  • Wasser trinken
  • Zweimal jährlich zur Vorsorge gehen