Wenn Ihnen kürzlich ein Zahn entfernt wurde, besteht die Gefahr einer trockenen Alveole. Obwohl es sich um die häufigste Komplikation bei der Zahnentfernung handelt, ist diese immer noch relativ selten. Die Art der Zahnextraktion bestimmt zum Beispiel, wie wahrscheinlich es ist, dass Sie eine trockene Alveole entwickeln. So sind Zahnfächer im Unterkiefer häufiger betroffen als im Oberkiefer.
Wenn ein Zahn entfernt wird, soll sich ein Blutgerinnsel bilden, um das Loch in Ihrem Zahnfleisch während der Heilung zu schützen. Wenn sich das Blutgerinnsel nicht richtig bildet oder sich von Ihrem Zahnfleisch löst, kann es zu einer trockenen Alveole kommen. Diese kann die Nerven und Knochen in Ihrem Zahnfleisch freilegen, daher ist es wichtig, einen Zahnarzt aufzusuchen. Unbehandelt kann dies zu Infektionen und anderen Komplikationen führen.
So erkennen Sie eine trockene Alveole
Wenn Sie in einem Spiegel in Ihren offenen Mund schauen und Knochen dort sehen können, wo früher Ihr Zahn war, haben Sie wahrscheinlich eine trockene Alveole. Ein weiteres verräterisches Zeichen dafür ist ein unerklärlicher pochender Schmerz in Ihrem Kiefer. Dieser Schmerz kann sich von der Extraktionsstelle bis zu Ihrem Ohr, Auge, Schläfe oder Hals ausbreiten. Zu spüren ist er normalerweise auf der gleichen Seite, auf der die Zahnextraktionsstelle zu finden ist. Diese Art von Zahnschmerz entwickelt sich normalerweise innerhalb von drei Tagen nach der Zahnextraktion, kann grundsätzlich aber jederzeit auftreten. Andere Symptome sind Mundgeruch und ein unangenehmer Geschmack, der im Mund zurückbleibt. Wenn Sie eines dieser Symptome bemerken, sollten Sie sofort Ihren Zahnarzt aufsuchen.
Was verursacht trockene Alveole
Eine trockene Alveole kann entstehen, wenn sich nach der Zahnextraktion kein schützendes Blutgerinnsel im frei gewordenen Raum bildet. Aber was verhindert die Bildung dieses Blutgerinnsels? Forscher sind sich darüber nicht sicher. Es wird angenommen, dass bakterielle Kontamination, sei es durch Lebensmittel, Flüssigkeiten oder andere Dinge, die in den Mund gelangen, diese Reaktion hervorrufen kann. Ein Trauma in dem Bereich kann ebenfalls zu einer trockenen Alveole führen. Dies kann bei einer komplizierten Zahnextraktion oder bei der Nachsorge auftreten. Wenn Sie beispielsweise versehentlich mit Ihrer Zahnbürste in den Bereich stoßen, kann dies das Blutgerinnsel beschädigen.
Mögliche Komplikationen
Eine trockene Alveole selbst führt selten zu Komplikationen, aber wenn der Zustand unbehandelt bleibt, sind Komplikationen durchaus möglich. Das beinhaltet:
- verzögerte Heilung
- Infektion im Zahnfach
- Infektion, die sich auf den Knochen ausbreitet
Wie behandelt man eine trockene Alveole?
Wenn Sie eine trockene Alveole haben, wird Ihr Zahnarzt die Extraktionsstelle erst einmal reinigen, um sicherzustellen, dass diese frei von Essen und anderen Partikeln ist. Dadurch können die Schmerzen gelindert und die Bildung einer Infektion verhindert werden. Außerdem wird Ihr Zahnarzt in die Alveole wahrscheinlich eine Medikamenteneinlage mit einer speziellen Paste legen, um die Entzündung zu beseitigen. In der Regel verschwinden die Symptome dann innerhalb eines Tages wieder. Es kann jedoch auch passieren, dass Sie täglich eine neue Medikamenteneinlage benötigen oder dass Sie eine stumpfe Spritze mit nach Hause bekommen. Mit der Spritze sollen Sie das Loch möglicherweise zu Hause selbst spülen. Ebenfalls schmerzlindernd können nicht verschreibungspflichtige Medikamente wie Ibuprofen sein.