Das kleine Zahnschmerz-Lexikon Teil 2

Wenn die Zähne schmerzen, kann das in unterschiedlicher Intensität und über eine unterschiedliche Dauer erfolgen. Außerdem kann der Zahnschmerz das Resultat auslösender Faktoren oder medizinischer Faktoren sein. Wir geben Ihnen einen kleinen Überblick, um Ihre Zahnschmerzen besser einordnen zu können: 

Welche Rolle spielt der Beginn und der zeitliche Verlauf bei Zahnschmerzen?

Je nachdem, wie lange Sie bereits unter Zahnschmerzen leiden und in welchem Zeitraum diese auftreten, können unterschiedliche Schlüsse darauf gezogen werden. 

Dauern die Zahnschmerzen nur kurz an, kann es sich um einen Hinweis auf akute Prozesse handeln. Treten sie dagegen über einen längeren Zeitraum auf, stecken meist chronische Prozesse dahinter. Ist die Schmerzanamnese dauernd, kann es sich um eine irreversible Entzündung des Zahnmarks (Pulpitis) handeln. Außerdem können dauernde Schmerzen einen Hinweis auf eine apikale Parodontitis oder eine trockene Alveole. Sind die Empfindungen jedoch intermittierend, ist vielleicht eine undichte Füllung der Auslöser oder aber eine reversible Pulpitis. 

Aussagekräftig ist auch die Tageszeit der Schmerzen: Treten diese vor allem nachts auf, könnte es sich ebenfalls um eine irreversible Pulpitis oder eine apikale Parodontitis handeln. Bei Zahnschmerzen, die überwiegend am Morgen in Erscheinung treten, könnten Sie an einer Erkrankung der Kaumuskulatur (Myoarthropathie) leiden.

Stechende, dumpfe, ziehende, pochende oder klopfende Zahnschmerzen

Gleichermaßen aussagekräftig ist, wie die Zahnschmerzen in Erscheinung treten. Haben Sie stechende Zahnschmerzen, sind diese gut lokalisierbar, dumpfe hingegen eher schlecht. Ziehende Schmerzen strahlen aus und ändern daher die Lokalisation, pochende bzw. klopfende Schmerzen wechseln häufig in der Intensität. Natürlich geben die unterschiedlichen Arten von Schmerzen auch Hinweise auf die Diagnose. Während stechende Zahnschmerzen häufig mit freiliegendem Dentin oder einer reversiblen Pulpitis in Verbindung gebracht werden, weisen dumpfe Schmerzen oft auf eine apikale Parodontose hin. Ziehende Schmerzen beziehen sich dagegen meist auf eine irreversible Entzündung des Zahnmarks. Eine eitrige Entzündung haben Sie vielleicht, wenn die Zahnschmerzen pochend oder klopfend sind. 

Auslösende Faktoren oder medizinische Faktoren? 

Weiterhin können auslösende Faktoren oder medizinische Faktoren für Ihre Zahnschmerzen verantwortlich sein. Reagieren Ihre Zähne auf Reize wie Kälte oder osmotische Reize (Zucker/Süßes/Säure) können wieder eine undichte Füllung, freilegendes Dentin oder eine (ir-)reversible Entzündung des Zahnmarks verantwortlich sein. Wenn Sie bei Berührung oder beim Beißen Zahnschmerzen haben, es zu einem Loslassschmerz oder zu Schmerzen nach dem Flug kommt, stecken wiederum andere Ursachen dahinter. Zum Beispiel könnte es sich um eine apikale (an der Wurzelspitze) Parodontitis oder ein apikaler Abszess handeln. Weitere mögliche Gründe sind ein Parodontalabzess, eine ungenügende Unterfüllung oder das Cracked-tooth-Syndrom. 

Im kleinen Zahnschmerzlexikon Teil 3 gibt es eine Übersicht über die möglichen Auslöser Ihrer Zahnschmerzen. Außerdem erklären wir alle Fachbegriffe und was sich dahinter verbirgt. Sollten Sie unter Zahnschmerzen leiden, führt der erste Weg jedoch immer zum Zahnarzt! Machen Sie noch heute einen Termin!