Weiße Zähne ohne Chemie? Was Sie über Aktivkohle wissen sollten

Aktivkohle ist eines der ältesten Medikamente, die es gibt. In der Zahnmedizin verspricht die medizinische Kohle weiße Zähne ganz ohne Chemie. Ob das wirklich so funktioniert und welche Risiken sich hinter Aktivkohle verbergen, erfahren Sie im Folgenden.

 

Was ist Aktivkohle?

Mit Aktivkohle ist ein poröser Kohlenstoff gemeint, der seit geraumer Zeit Anwendung in der Medizin findet. Da sie in kleinste Teile zerfallen kann, kann sie eine sehr große Oberfläche entfalten und dadurch andere Stoffe absorbieren. Das bedeutet, dass die Kohlenstoffpartikel andere Stoffe (Chemikalien, Toxine, Geruchsmoleküle) an ihre Oberfläche binden können. So können mithilfe der medizinischen Kohle zum Beispiel Giftstoffe aus dem Magen-Darm-Trakt entfernt werden. Gewonnen wird das praktische Mittel aus pflanzlichen Rohstoffen wie Baumrinde, Nussschalen oder Torf. Die Wirkung der Aktivkohle ist nicht erst seit gestern bekannt. Tatsächlich wurde die medizinische Kohle schon zur Zeit der alten Ägypter und Griechen für Durchfallerkrankungen, Zahnaufhellung oder Detox-Kuren genutzt.

 

Schöne Zähne dank Aktivkohle?

Wenn die alten Ägypter und Griechen damit ihre Zähne aufgehellt haben, muss es ja gut sein, oder? Nun, für schöne Zähne sollten Sie nicht unbedingt auf schwarze Zahnpasta vertrauen. Viel wichtiger als das vermeintliche Wundermittel sind in erster Linie eine gute Mundhygiene sowie zweimal jährlich der Gang zum Zahnarzt. Bei letzterem sollte ebenfalls gegebenenfalls eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden.

Nichtsdestotrotz greifen immer mehr Menschen zu Aktivkohle bzw. kommt diese in letzter Zeit vermehrt in Zahnpflegeprodukten vor. In Form von Pulver, Kapseln oder Zusatz in Zahnpasta kann das schwarze Pulver unterschiedlich angewendet werden.

 

Ist Aktivkohle empfehlenswert?

Es ist durchaus richtig, dass Aktivkohle Schadstoffe und Verschmutzungen an der Zahnoberfläche binden kann. Auf kurze Sicht entfernt das schwarze Pulver die Verunreinigungen an den Zähnen, da es wie Schleifpapier wirkt und die Verfärbungen abschrubbt. Demnach kann es tatsächlich zu einer Aufhellung kommen. Aber – und da liegt das Problem –, da die Aktivkohle einen deutlich höheren Abrieb hat als herkömmliche Zahnpasta, schleift es auf lange Sicht nicht nur Verunreinigungen, sondern auch Zahnschmelz ab.

 

Die Zähne werden außerdem aufgeraut und dadurch empfindlicher. Aus diesem Grund ist Aktivkohle als natürliche Aufhellungsmethode nicht empfehlenswert. Früher oder später kommt es bei der Anwendung zum Abrieb der Zahn-Schutzschicht und dadurch mitunter zu Zahnbeschwerden. Und was nützen Ihnen helle Zähne, wenn Sie dann mit Karies zu kämpfen haben?  Besser als Aktivkohle ist die ein oder andere Bleaching-Methode, die Sie beim Zahnarzt direkt ansprechen können.